Donnerstag, 27. Oktober 2011

Jogger

Jogger Gums, sind Bonbons von einer großen Süßigkeiten-Marke, allerdings nicht die, wo auch die Erwachsenen froh sind. Sie gehören mit zu meinen Lieblingsbonbons und dies trotz das Namens. Jogger kann ich nicht leiden.

Wären Jogger eine Tierart, wären sie sicherlich mit der Spezie der Outdoormenschen bzw. Jackenträger mit Tatze verwandt. Vorbei sind die Zeiten wo ausgelaschte Turnschuhe und ein altes verwaschenes Baumwohlshirt als Ausrüstung vollkommen als Jogging-Ausrüstung reichten. Jetzt muss funktionelle Kleidung her! Die bei 40 Grad sowohl im Plus oder im Minusbereich die optimale Körpertemparatur gewährleistet, sowie vor Regen, Schnee, Hagel und sonstige Unwetter schützt. Die entscheidene Frage, ob man bei einem solchen Wetter überhaupt vor die Tür treten sollte, stellt sich erst gar nicht. Natürlich wird gelaufen! Sonst hält man den Trainingsplan nicht ein und der Halbmaraton in 23 Wochen kann abgesagt werden! Zu den High-End-Klamotten gehört noch der opligatorische Ipod und eine Stopuhr. Aber keine einfache Stopuhr, die einfach nur die Zeit misst, nein, sie muss auch den Puls messen und für die Avantgarde zudem die gelaufene Strecke inkl. GPS-Koordinaten, damit man anschließend alles schön am Computer auswerten kann.

Als Nicht-Jogger kann man nun sagen: Sollen sie doch ruhig machen, jeder Artzt unterschreibt sofort, dass Sport für die Gesundheit ist. Was gut für die Gesundheit des Einzelnen ist, ist gut für das Gemeinwohl, sprich für die Krankenkasse, weil mehr Gesunde, und somit auch für die Beiträgshöhe der Krankenkassen, also ebenfalls für mich!

Aber Jogger haben einen großen Nachteil: Während sich viele andere Sportler z. B. in einem Fitnessstudio quälen und dies in einem geschlossenen, abgeschotteten Raum tun, sind Jogger einfach überall! Mal von Autobahnen oder Flughafenlandebahnen abgesehen.... Und sie tummeln sich am liebsten an Orten, wo sich der Nicht-Jogger auch gerne aufhält: In Parks, an Flüssen oder in Wäldern. Als Normalbürger geht man dort spazieren, lässt sich die Sonne auf den Kopf scheinen oder trinkt mit einem Kumpel ein Bier. Oder anders: Man lässt es sich gutgehen, sofern es das schlechte Gewissen zulässt. Denn jedesmal, wenn so ein dämlicher Jogger vorbeiläuft, kommt dieses beklemmende Gefühl, dass man auch mal wieder Sport machen könnte oder in meinem Fall es mehr als 1-2 mal in der Woche tun sollte.

Ich frage mich, ob die Jogger es tun, weil sie Lust auf Sport haben oder es der gleiche Beweggrund ist, wie der Besuch der Sonntagsmesse im Dorf: Sehen und Gesehen werden. Mir ist das aber egal, ich will einfach niemanden beim Sport sehen. Die manchmal übergewichtigen, meistens verschwitzen und oft stöhnende Körper in teuren Markenklamotten. Wenn ich Sportler sehen will, gehe ich ins Stadion, dafür zahle ich dann sogar aber auch! Jogger aber sollten das bekommen, was Hunde schon längst haben: Auslaufgehege, wo sie unter sich sind. Wer einen 50jährigen verschwitzten und übergewichtigen Körper in viel zu engen Sportklamotten sexy findet, darf da auch gerne hin und gucken.

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